Die   Sydowstraßen

Namen von Straßen und Plätzen geben zum Teil Auskunft über die Geschichte und Gegenwart einer Stadt. Die aktuellen wie auch die vergangenen Straßennamen einer Ortschaft entstammen den unterschiedlichsten Bereichen aus Natur oder Gesellschaft. Soweit möglich, soll bei der Straßenbenennung auch ein Bezug zur direkten Umgebung erhalten bleiben.

 

In Dortmund, Ortsteil Huckarde/Wischlingen ist seit 1928 eine Straße nach der alteingesessenen Dortmunder Adelsfamilie von Sydow benannt. Heinrich von Sydow (1821 - 1877) war in der Zeit Stadtrat von Dortmund. Er war geboren auf Haus Westhusen und starb in Dortmund.

In Eilenburg ist eine Straße nach einem ehemaligen Stadtrat und späteren Bürgermeister der Stadt, Ludwig Sydow (1858 - 1903) benannt.

Die Gemeinde Timmendorfer Strand hat im Ortsteil Niendorf eine Straße Sydowstraße benannt nach einer Frau Sydow aus Hamburg. diese besaß hier ein Sommerhaus sowie Bauland und stellte dieses Grundstück unentgeltlich zum Bau der St.-Petri-Kirche zur Verfügung. (Grundsteinlegung 12.8.1898). Seitdem gibt es hier auch die Sydowstraße.

Gleich drei, vermutlich sogar vier Straßen sind nach Reinhold von Sydow (1851 - 1943) benannt. Dieser war von 1009 bis 1918 Minister für Handel und Gewerbe in Preußen, und insofern auch zuständig für den Bergbau und die Zechen im Ruhrgebiet.

Im Straßenverzeichnis von Bottrop wird die Sydowstraße das erste mal im Jahre 1906 aufgeführt.

Seit 1922 existiert in der damals noch selbstständigen Stadt Buer die Sydowstraße. Heute ein Stadtteil von Gelsenkirchen.

Die Sydowstraße in Waltrop befindet sich unmittelbar gegenüber des ehemaligen Zecheneingangs und war bebaut mit großzügig-repräsentativen Wohnhäusern für die "Bergbeamten", also die leitenden Angestellten der Zeche.

Ein Viertel, das zwischen 1908/9 und 1928 erbaut wurde und sich "Neu-Wietze" nennt gehört zu der Gemeinde Wietze. Es handelt sich hierbei um eine Siedlung, die den Erdölarbeitern zu gute kam, die neuen Wohnraum benötigten, bedingt durch die zu dieser Zeit auf dem Höhepunkt stehenden Erdölförderung in Wietze.

In einem Verzeichnis, das Auskunft über die Herkunft der Straßennamen des Ortes gibt heißt es: "...leben die Namen jener Männer fort, die sich hier (um die Siedlung Neu-Wietze) besonders verdient gemacht haben: Weickert (Direktor der Dt. Mineralöl-AG, Delius (Reg. Rat.) und Sydow"

Leider findet sich kein weiterer Anhaltspunkt um welchen Namensträger Sydow es sich hier handelt. Es ist jedoch geradezu naheliegend das auch hier Reinhold von Sydow geehrt wurde.

Eine Otto-Sidow-Straße gibt es in Brandenburg an der Havel. Otto Sidow (1857 - 1927) engagierte sich als Sozialdemokrat für die Kommunalpolitik, war als Stadtverordneter tätig und Ehrenbürger der Stadt.

Erstmalig ist die Straße im Adressbuch d. Stadt Brandenburg aus dem Jahre 1928 aufgeführt. In den Jahren 1933 bis 1945 hieß sie Hermann-Löns-Straße. 1946 erfolgte eine Umbenennung in Otto-Sidow-Straße. Im Jahre 2000 wurde ein Platz in Brandenburg an der Havel nach Otto Sidow benannt.

In Biesenthal, bei Bernau im Landkreis Barnim heißen einige Straßenzüge

Sydower Feld, vermutlich nach einem Flurnamen benannt. Nahe liegt auch das Sydower Fließ.